Über Rabbiner Lord Jonathan Sacks

Rabbiner Lord Jonathan Sacks ist ein globaler religiöser Führer, Philosoph, Autor und eine moralische Stimme unseres Zeitalters. Derzeit lehrt er als Ingeborg and Ira Rennert Global Distinguished Professor for Judaic Thought an der New York University, an der Yeshiva Universität in New York City als Kressel und Ephrat Family University Professor of Jewish Thought. Außerdem lehrt er Recht, Ethik und Bibel am King’s College London. Zuvor war Rabbi Sacks zwischen September 1991 und September 2013 Oberrabbiner der Vereinigung orthodoxer Gemeinden des Vereinigten Königreichs und des Commonwealths, als erst sechster Inhaber dieses Amtes seit dessen Einführung im Jahr 1845.

Seine königliche Hoheit, der Prinz von Wales, beschrieb Rabbi Sacks als „ein Licht dieser Nation“ und der ehemalige britische Premierminister Tony Blair als „intellektueller Riese“. Rabbi Sacks veröffentlicht häufig Beiträge in Radio und Fernsehen sowie der britischen und internationalen Presse. Er war Gastprofessor an mehreren Universitäten in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Israel. Rabbi Sacks trägt 16 Ehrentitel, darunter einen Doktor der Theologie, dem ihm der damalige Erzbischof von Canterbury, Lord Carey, anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums im Amt als Oberrabbiner verlieh.

In Anerkennung seiner Arbeit, hat Rabbi Sacks mehrere internationale Auszeichnungen erhalten; unter anderem 1995 den Jerusalem Preis für seinen Beitrag zum jüdischen Leben in der Diaspora und im Jahr 2011 den „Ladislaus Laszt Preis für ökumenische und sozialen Anliegen“ der Ben-Gurion-Universität in Israel. Rabbi Sacks bekam die Becket Fund’s Canterbury Medaille für das Jahr 2014 für seine Rolle bei der Verteidigung der Religionsfreiheit im öffentlichen Raum. Er wurde von Ihrer Majestät Königin Elizabeth im Jahr 2005 zum Ritter geschlagen und nahm nach seiner Adelung zum „Baron Sacks of Adgate in the City of London“ im Oktober 2009 seinen Sitz auf Lebenszeit im britischen Oberhaus ein.

Rabbi-SacksAlso Autor von 25 Büchern hat Rabbi Sacks unter anderem Kommentare zum täglichen jüdischen Gebetbuch (Siddur) veröffentlicht sowie Kommentare zu Gebetsbüchern für die Feste Rosch Haschana, Jom Kippur und Pessach (Machzorim). Sein Buch The Great Partnership: God, Science and the Search for Meaning, veröffentlicht im Juli 2011, erhielt viel Lob für die Artikulation einer Vision wie Religion und Wissenschaft nebeneinander existieren können. Einige seiner Bücher erhielten literarische Auszeichnungen, darunter den Grawemeyer-Preis für Religion im Jahr 2004 für The Dignity of Difference, und den National Jewish Book Award im Jahr 2000 für A Letter in the Scroll sowie erneut im Jahr 2009 für Covenant & Conversation: Genesis. Der Koren Sacks Pesach Machsor, eine Übersetzung und Kommentierung des klassischen Gebetsbuchs für das Pessachfest, gewann im Jahr 2013 erneut den National Jewish Book Award, diesmal in der von der Dorot Stiftung geförderten Kategorie „modernes jüdisches Denken und Erfahrung“. Seine bekannte Kolumne Covenant & Conversation zum wöchentlichen Torahabschnitt (Parascha) wird von Tausenden von Menschen in den jüdischen Gemeinden auf der ganzen Welt gelesen.

Sein neuestes Buch – im Juni 2015 unter dem Titel Not in God’s Name: Confronting Religious Violence erschienen – untersucht die Wurzeln von Gewalt und ihre Beziehung zur Religion mit einem Fokus auf den historischen Spannungen zwischen den drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Klicken Sie hier, wenn Sie mehr dazu erfahren oder ein Exemplar bestellen möchten.

Rabbiner Sacks wurde 1948 in London geboren. Er studierte am Gonville and Caius College in Cambridge, wo er ein Studium der Philosophie absolvierte. Er setzte seine Studien am New College, Oxford, und dem King‘s College in London fort, wo er 1981 promovierte. Im selben Jahr wurde er am Jew’s College und an der Yeshiva Etz Chaim in London als Rabbiner ordiniert. Er diente als Gemeinderabbiner der Golders Green Synagoge und Marble Arch Synagoge in London. Bevor er den Posten des Oberrabbiners übernahm, war er auch Rektor der Jew‘s College, dem weltweit ältesten Rabbinerseminar. Im Jahre 1970 heiratete Rabbiner Sacks seine Frau Elaine. Sie haben drei Kinder – Joshua, Dina und Gila – und mehrere Enkelkinder.

Seine neuesten Bücher

Nicht im Namen Gottes

Not-in-Gods-NameTrotz Vorhersagen, die Welt würde sich immer weiter säkularisieren, erleben wir im 21. Jahrhundert einen drastischen Anstieg von religiösem Extremismus und Gewalt im Namen Gttes. In diesem eindrucksvollen und aktuellem Buch untersucht Jonathan Sacks die Wurzeln der Gewalt und ihre Beziehung zur Religion, mit einem besonderen Fokus auf den historischen Spannungen zwischen den drei abrahamitischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam. Dieses Buch ist ein Tadel für all diejenigen, die im Namen des Gttes des Lebens töten, im Namen des Gttes des Friedens Krieg führen, im Namen des Gttes der Liebe hassen und Grausamkeiten im Namen des Gttes des Mitgefühls ausüben.

 

Lessons in Leadership

Lessons-in-LeadershipIn diesem Begleit-Volumen zu seiner gefeierten Serie „Covenant & Conversation“, benutzt Rabbiner Jonathan Sacks die wöchentlichen Abschnitte der Torah für Einblicke in die Natur der Macht, von Autorität und der Kunst des Führens. Basierend auf der Ausgangsposition, dass kein Mensch als Führer geboren wird, untersucht das Buch die Prinzipien und Gefahren, die es birgt, wenn man ein Führer wird. Tiefgründig, eloquent und zutiefst inspirierend, offenbart das Buch „Lessons in Leadership“ die biblischen Geheimnisse von Einfluss, heute noch so aktuell wie vor dreitausend Jahren.

 

Der Hildesheimer Vortrag 2015

Am 10. Dezember 2015 hat zum dritten Mal der „Hildesheimer Vortrag“ des Rabbinerseminars zu Berlin und der Berliner Studien zum Jüdischen Recht in der Humboldt-Universität zu Berlin stattgefunden. Zu Gast war dieses Mal der renommierte britische Rabbiner Lord Jonathan Sacks. Er sprach zu dem Thema: „Violence and Law: ancient and contemporary reflections“. Für Rabbiner Sacks war es ein besonderes Anliegen, zu dieser Veranstaltung zu kommen. Schließlich diente ihm der ursprüngliche Gründer des Rabbinerseminars, Rabbi Dr. Ezriel Hildesheimer stets als Vorbild. Dieser verband den tiefen Glauben an die jüdische Religion mit der Liebe zur deutschen Kultur sowie zur Wissenschaft. Sowohl Prof. Dr. Christian Waldhoff, Dekan der Juristischen Fakultät, als auch Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität betonten in ihren Grußworten die Bedeutung der Hildesheimer Vortragsreihe. Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, leitete zu Rabbiner Sacks über und stellte sein umfangreiches Schaffen und Wissen vor. Im Rahmen des Vortrages stellte Rabbiner Sacks die Frage: „Wenn Religion ein Teil des Problems ist, kann es nicht auch Teil der Lösung sein.“ Er ging auf die verschiedensten Stellen in der Torah ein, in denen familiäre Beziehungen (insbesondere geschwisterliche) zu Konflikten und Hass geführt haben. Die größte Rivalität, die sich aus der biblischen Geschichte entwickelt habe, sei übrigens die der drei abrahamitischen Religionen. Schließlich war einer seiner Schlussfolgerungen, dass das Gesetz das ultimative Gegenmittel zur Gewalt sei. Rabbiner Daniel Fabian, Absolvent des Rabbinerseminar, betonte: „Es ist für uns eine außergewöhnliche Ehre, eine Persönlichkeit hier zu haben, die auf exemplarische Art und Weise akademische Exzellenz mit einem überragendem Torah-Wissen in sich vereint und für diese Werte steht.“ „Rabbi Sacks ist einer der großen Rabbiner unserer Zeit. Die Kooperation zwischen dem Hildesheimer Rabbinerseminar und der Humboldt-Universität zeigt, dass Wissenschaft und Judentum vor allem in Berlin eine lange Tradition haben“ so Jochanan Guggenheim, Student des Rabbinerseminars zu Berlin. Die Hildesheimer Vortragsreihe wurde im Jahre 2013 gemeinsam von den Berliner Studien zum Jüdischen Recht und dem Rabbinerseminar zu Berlin ins Leben gerufen. Die Vorträge richten sich an ein breites Publikum aus den Rechts- und Sozialwissenschaften, der Politik- und der Religion. Den ersten Vortrag hielt 2013 Rabbiner Pinchas Goldschmidt, Präsident der Conference of European Rabbis, als zweiter Redner war 2014 Prof. Nahum Rakover, ehemaliger Stellvertretender Generalstaatsanwalt Israels, zu Gast. 11. Dezember 2015

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